Was Roberto Giobbi zum Zauberzentrale-Fragebogen zu sagen hat:
- About Magic
- Wie kamen Sie zur Zauberkunst?
Als Kind und dann als Jugendlicher war ich Stammgast in einer Quartierbibliothek in Basel. Ich habe mich einerseits durch die Jugendliteratur durchgelesen, anderseits durch die Sachbuchabteilung. Und da kam ich als vierzehnjähriger zu den wenigen Zauberbüchern. Ich zog Werner Waldmanns Grosse Zauberschule aus dem Regal und betrachtete das Titelfoto, das eine Hand mit farbigen Billardbällen zeigte. Es war Liebe auf den ersten Blick, und das Fenster zu meiner Zukunft öffnete sich… allerdings wusste ich damals nicht, wie weitreichend dieser Moment war. Am Rande bemerkt: Den Waldmann haben sie damals aus dem MZvD geschmissen, weil er dieses Buch veröffentlicht hatte. Heute würde er den „Schriftsteller des Jahres“ dafür bekommen…
- Können Sie sich noch an Ihr erstes Kunststück erinnern?
Ja, sogar an die ersten zwei. Mein Vater hatte sie mir gezeigt und erklärt, als ich noch klein war. Beides waren das Finden einer Karte, ohne jegliches Drumherum, wie das Laien halt so machen, bevor sie in die ZZM-Zauberschule kommen J Aber da ging’s noch ein paar Jahre bis zum Schlüsselerlebnis in der Bibliothek (siehe oben).
- Welcher Zauberkünstler hat Sie bislang am meisten beeindruckt?
Verschiedene, aus verschiedenen Gründen, zu lange, um das hier zu erläutern. Aber darunter waren Fred Kaps, Dai Vernon, Arturo Ascanio, und wenn es dann wirklich nur ein einziger sein muss, Juan Tamariz, das Universalgenie der Zauberkunst.
- Was war für Sie das spannendste Seminar oder der interessanteste Kongress?
Ich habe zu lange gelebt und zu viel gesehen, um das auf eines zu reduzieren! Aber sei’s drum, um der Sache willen: eines der allerersten Seminare, das mich nachhaltig beeindruckt hat, war jenes von Slydini am Kongress von Ron MacMillan (ca. 1980). Und der erinnerungswürdigste Kongress war wohl „Magic Up-to-date“ in Düsseldorf, im Jahre 1978, wo ich über den Juan Anton den Juan Tamariz kennengelernt habe. Tamariz hat mir dann sogleich im Foyer der Kongresshalle – es war am Nachmittag in einer Programmpause - mit meinem eigenen Kartenspiel seine
- Haben Sie einen aktuellen Lieblingstrick?
Nein, denn ich habe soviel Zeit und Leidenschaft in die Kunststücke meines Repertoires investiert, dass sie zu meinen „Kindern“ geworden sind, die ich alle gleichermaßen liebe, wenn auch aus verschiedenen Gründen.
- Welche drei (Zauber-)bücher würden Sie gerne auf eine einsame Insel mitnehmen?
Mit dieser Frage will man meistens die Lieblingsbücher erfahren. Aber die würde ich nicht auf die Insel mitnehmen, denn die kenne ich ja fast auswendig. Vielmehr würde ich auf die sprichwörtliche Insel Bücher mitnehmen, in denen viele und unfertige Ideen stehen, die ich dann weiterentwickeln kann. Kandidaten sind: Martin Gardners Encyclopedia of Impromtu Magic, Hugards Encyclopedia of Card Tricks und vielleicht noch den Tarbell Course, falls der Trick erlaubt ist, eine Reihe als ein Buch zu zählen.
- Gibt es etwas, was Sie an Zauberkollegen stört?
Nobody is perfect…
- Wie kamen Sie zur Zauberkunst?
- Beyond Magic
- Welches Gebiet/Thema außerhalb der Zauberei fasziniert Sie am meisten?
Eigentlich alles, was mit dem Menschen zu tun hat, seiner Kulturgeschichte, und was er aus sich gemacht hat, vom Profunden bis hin zum Trivialen.
- Welche prominente Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
Historisch: Robert-Houdin und Hofzinser, in ihren jeweiligen „Übungszimmern“. Verstorben zu meinen Lebzeiten: Fred Kaps, bei ihm zu Hause. Lebend: Fredy Girardet, zum selbstgekochten Dinner bei ihm zu Hause.
- Was war Ihr größter persönlicher Erfolg?
Von 1988 bis heute von der Zauberkunst in Würde leben zu können, dabei eine Familie jederzeit sorglos zu unterhalten, und zusammen mit meiner Frau zwei wunderbare Söhne absolut problemlos in ein eigenes Erwachsenenleben geführt zu haben. Daneben waren die 5 Bände der Grossen Kartenschule ein Klacks.
- Welches Gebiet/Thema außerhalb der Zauberei fasziniert Sie am meisten?