Slydini
Slydini, mit bürgerlichem Namen Quintino Marucci, wird in Italien geboren und sieht seine ersten Tricks beim Vater, der Amateur-Zauberer ist. Als Kind wandert er erst nach Argentinien aus, wo er beginnt, ohne Anleitung von Kollegen oder Büchern selbst Kunststücke auszuarbeiten. Seine erste Tournee als Zauberer durch Südamerika endet aufgrund der beginnenden Weltwirtschaftskrise in einem Desaster. Slydini geht in die Vereinigten Staaten, wo er, zunächst arbeitslos und der Landessprache nicht mächtig, durch Zufall erste kleinere Engagements und vor allem die Anerkennung und Bewunderung seiner Kollegen findet. Erst in den 40er Jahren erlebt er wirklich große Erfolge.
Was Slydini vor allem auszeichnete, waren seine eleganten, anmutigen Bewegungen und sein Talent, Ablenkungsmanöver in seinen natürlichen, logisch wirkenden Bewegungsablauf einzubauen. Seine Kunstsstücke basierten zu einem Großteil auf dem, was Zauberkünstler in der Fachsprache “Misdirection” nennen. Er interessierte sich in erster Linie für die psychologische Seite des Zauberns und vor allem für die Beziehung Zauberer-Publikum, das er bei seinen Auftritten, die keine starr festgelegte Abfolge von Tricks vorsahen, die Führung übernehmen ließ. Seine Art zu zaubern ist in dem Buch “The Best of Slydini” (erhältlich in der Zauberzentrale) dokumentiert.
Durch Künstler wie Slydini oder Dai Vernon begann sich die Close-up-Zauberei zu einer eigenständigen Kunstform zu entwickeln, die nicht mehr ausschließlich als Ein- und Überleitung zu aufwendigeren Kunststücken eingesetzt wurde.
Um es mit einem amerikanischen Kritiker zu sagen: Slydini war Intelligence made magic.