Kalanag
Kalanag, mit bürgerlichem Namen Helmut Schreiber, machte erst relativ spät sein Hobby zum Beruf: obwohl er schon als Halbwüchsiger ein begeisterter Zauberer war, arbeitete er bis zum 2. Weltkrieg sehr erfolgreich in der Filmindustrie.
Kurz nach dem Krieg ging er im Jahre 1947 zum ersten Mal mit seiner einzigartigen, minutiös ausgearbeiteten musikalisch-magischen Wunder-Revue auf Tournee, zu deren Programm große Illusionen wie das Verschwinden eines Autos von der hellerleuchteten Bühne ebenso gehörten wie Manipulationen und aufwändige Revuebilder. Fünfzehn Jahre lang bereiste Kalanag mit seiner Show und 70t Requisiten, Kostümen und Bühnenbildern und bis zu 80 Mitarbeitern die halbe Welt. Eine besondere Bedeutung innerhalb der Show kam auch seiner Frau und Partnerin Gloria zu, die als Tänzerin und Assistentin dem Programm Charme und Sexappeal gab.
Als berühmtester Illusionist der Wirtschaftswunderjahre kann Kalanag auch als der Erfinder des Product Placements in der Zauberei gelten. Durchaus geschäftstüchtig vermietete er Reklameflächen innerhalb der Bühnendekoration und machte sogar Werbung für eine Zigarettenmarke. Kalanag hatte auch als erster Zauberer seine eigene Show im immer populärer werdenden Medium Fernsehen.
Zu seinen bekanntesten Tricks gehörten u.a. die Magische Bar und das Wasser aus Indien. Seinen Künstlernamen hat er sich übrigens von einer Romanfigur von Rudyard Kipling entliehen. Von Kalanag stammt auch der bekannte Zauberspruch SimSalaBim, den er einem Kinderlied entnommen hat und der auch der Titel eines seiner Programme wurde. Viele, die Kalanag zu seinen Lebzeiten als Zauberer bewundern durften, haben ihn bis heute nicht vergessen.